Gerhard Dashuber 48h im Sattel, eine neue Erfahrung:

48 Stunden, davon über 41 Stunden wirklich im Sattel. Für alle Teilnehmer war das eine neue Erfahrung. Wenn man die Strecke in drei Etappen aufteilt, dann ist der erste Abschnitt vom Chiemsee zum Bodensee im Prinzip das Warmfahren. So fühlte sich das auch im Nachhinein an. Nach 9 Stunden Fahrt waren die Radler in Bregenz sogar etwas schneller als geplant. Danach nochmal 70 Kilometer auf flachem Terrain bis nach Chur in der Schweiz. Es wurde langsam hell. Jetzt kamen die sechs schweren Alpenpässe. Der Plan war, bis zum Sonnenuntergang am Gardasee zu sein. Vor allem die langen Abfahrten in den Alpen sind natürlich bei Tageslicht viel besser und sicherer zu fahren. Und die grandiose Berglandschaft bei Tag zu genießen, hat ebenso seinen Reiz.

Jeweils auf den Passhöhen wurden sich Zeit für kurze Verpflegungsstopps genommen. Bei herrlichem Sommerwetter war auch nicht nötig die Kleidung zu wechseln. Eine Straßensperre und ein leicht geänderter Plan hatten dann den Zeitplan etwas durcheinandergebracht. Mit einer Stunde Verspätung kamen die Radler um 23:00 Uhr in Riva am Gardasee an. Hier wäre eigentlich eine längere Pause geplant gewesen. Da einige Plätze im Begleitfahrzeug zur Verfügung standen. Konnten jetzt abwechselnd jeweils ein paar Radler während der Fahrt im Auto ruhen.

Die dritte Etappe vom Gardasee zum Chiemsee sieht auf der Karte und vom Höhenprofil dann eher harmlos an. Es war allerdings bereits die zweite Nacht ohne Schlaf, immer in Aktion. Und es sind immerhin noch 350km mit 3000hm. Bis zum Brenner waren ein paar Radler im Begleitfahrzeug und ein paar auf der Straße. Ab dem Brenner sind dann wieder alle sieben auf dem Rad unterwegs.

Die letzten sechs Stunden war dann Regen angesagt. Jetzt nochmal richtig die Konzentration hochfahren. Schlechte Sicht, nasse Klamotten, Wasser von oben vom Vordermann und von hinten durch den eigenen Hinterreifen. Aber es fühlte sich trotzdem an wie ein Endspurt. Zum Glück war am Chiemsee inzwischen die Sonne durchgebrochen und die Gruppe radelte dem schönen Wetter entgegen.

Der Empfang in Bernau war dann wirklich ein emotionales Erlebnis. Viele Fans, die Radler der anderen Strecken, Familienmitglieder und alle, die sich beim Fest am Chiemsee eingefunden haben jubelten bei der Ankunft.